Samstag, 22. Juni 2013

Heinzelmännchenalarm

Kennen Sie das? Gerade hatten Sie noch etwas in der Hand, wurden kurz abgelenkt, legen es aus der Hand und als Sie es wieder nehmen wollen, ist es verschwunden. Spurlos verschwunden. Gibt es sie vielleicht doch die Heinzelmännchen aus den Märchen, die manchmal Sachen verrräumen? Kennen Sie die wunderbaren Kinderbücher von Petterson und Findus? Dort heißen die Kerlchen Mucklas und leben unter den Dielen und in den Zwischenräumen der Wände.

Wir hatten am Wochenende genau so ein Problem. Es gibt an unserem Torpfosten ein Hinweisschild für Notfälle. Dort wird jedes Woche ein wechselndes Magnetschild angebracht, auf dem der Name und die Telefonnummer desjenigen Kollegen stehen, der Vertretungsdienst hat.

Da muss ich jetzt vielleicht etwas ausholen: Es gibt bei uns in der - grob gesagt "nördlichen" - Wetterau seit 20 Jahren eine Vertretungsgemeinschaft für die Wochenenden, der wir 2002 beigetreten sind. Der diensthabende Kollege ist dann ab Samstag mittag bis Montag früh telefonisch erreichbar. In dringenden Fällen, die eben nicht bis zum nächsten Werktag Zeit haben, kann er dann den Patienten einbestellen, untersuchen und behandeln. Am Montag werden die Patienten dann an den Haustierarzt zurück überwiesen und können dann dort weiterbehandelt werden. Dieser Dienst steht auch an allen gesetzlichen Feiertagen zur Verfügung.

Damit die Hilfe suchenden Tierbesitzer wissen, wer Dienst hat, gibt es eine Ansage auf unserem Anrufbeantworter und eben das Vertretungsschild am Torpfosten.

Letztes Wochenende hatte dann ich Dienst und meine TFA (Tiermedizinische Fachangestellte) hatte sich umgezogen, das entsprechende Schild hinten von der Magnettafel geholt, das Licht gelöscht und wollte gerade rausgehen und die Praxis abschließen, als ihr noch etwas einfiel, das sie vergessen hatte. Also legte sie den Praxisschlüssel, den privaten Hausschlüssel, das Dienstschild und noch andere Kleinigkeiten rasch ab, erledigte an der Anmeldung, was noch zu tun war und kam zurück. Sie nahm alles an sich und ging raus. Am Pfosten angekommen vermisste sie das Schild. Also wieder zurück und gesucht. Es blieb verschollen. Inzwischen kam mein Mann zufällig vorbei und die zwei suchten gemeinsam im Windfang, unter der Heizung, hinter der Waage, beim Blumentopf, hinter der Tür ... NICHTS! Dann an der Anmeldung: alles wurde hochgehoben und darunter gesucht, und das ist eine Menge, alle Schubladen nochmal geöffnet ... NICHTS! Das Schild blieb verschollen! Die TFA dachte schon, sie habe einen vorzeitigen Anfall von Senilität, aber es half alles nichts. Sie schrieb dann ein Papierschild und klebte das mit Tesa an den Pfosten.

Am Wochenende habe ich dann auch immer nochmal die Augen aufgehalten ... NICHTS! Am Montag dann lobte sie als Finderlohn ein Eis aus :-) Da haben wir uns dann aber alle mächtig ins Zeug gelegt. Wir sind den ganzen Weg nochmal abgegangen und haben gründlich geschaut ... NICHTS! Auf einmal fiel mir ein, dass das Schild ja magnetisch ist! Es könnte also der Schwerkraft getrotzt haben und sich irgendwo "anmagnetisiert" haben. Als sie dann noch erwähnte, dass sie die Sachen kurz auf der kleinen Heizung im Windfang abgelegt hatte, haben wir zusammen gründlich hinter der Heizung geschaut, erstmal wieder ... NICHTS! Aber dann! Ich habe nochmal mit der Hand gefühlt, und tatsächlich: ganz flach an der Rückseite klebte was ... DAS SCHILD! Es war gar nicht so leicht, es da herauszufummeln. Ein Glück - es ist wieder da! Glauben Sie mir, da hinten hätten wir es wohl in hundert Jahren nicht gefunden, bzw. erst wenn vielleicht mal die Heizung kaputt gegangen wäre. Das Eis war übrigens sehr lecker :-)
Endlich gefunden

Also, es gibt wohl doch keine übernatürlichen Phänomene wie Heinzelmännchen, sondern bloß schnöde Naturwissenschaft - in dem Fall: Physik.

Dienstag, 18. Juni 2013

Hund oder Urlaub

Sachen gibt es, die kann man kaum glauben:

Da bekomme ich letztens einen Hund vorgestellt, der neu bei einer Familie eingezogen ist, und muss doch sehr staunen. Der Hund ist ein vierjähriger, reinrassiger Golden-Retriever-Rüde. Sehr nett und umgänglich. Leider aber auch ziemlich dünn. Die neuen Beistzer erzählen, dass sie den Hund von einer Tierschutzorganisation bekommen haben, die ihn aus Spanien importiert hat. Soweit noch nichts Besonderes, aber ... dieser Hund wurde in Spanien streunend aufgefunden, und er hatte einen Mikrochip. Der Mikrochip war auf eine Familie in Deutschland registriert. Dank internationaler Vernetzung der Haustierregister (z.B. Tasso e.V.) und der Länderkennung im Chip war das schnell zuzuordnen. Die Besitzer wurden benachrichtigt, dass ihr Hund gefunden wurde, und da stellte sich heraus, dass sie ihn gar nicht vermissten. Ja, sie hatten einfach nicht mehr genug Geld für seine Versorgung gehabt und ihn deshalb kurzerhand im Spanienurlaub laufen lassen. Das ist Aussetzen und zumindest in Deutschland strafbar. Immerhin gibt es ein Tierschutzgesetz, von der Moral mal ganz abgesehen.

Einfach ungeheuerlich!

Dass man Tiere nicht aussetzt, sollte inzwischen doch bekannt sein, und dann auch noch in Spanien, wo es so schon sehr viele Streuner gibt. So viele, dass man ihrer nicht Herr werden kann. Wo die Wertschätzung für Hunde so gering ist, dass die Streuner unter jämmerlichen Bedingungen leben ... Und dann, warum überhaupt aussetzen? Schließlich gibt es in Deutschland doch die Möglichkeit, den Hund zu vermitteln, bei einem jungen Rassehund wie hier, könnte man ihn vielleicht sogar für ein paar Hundert Euro verkaufen. Auch die meisten Tierheime übernehmen Hunde und vermitteln diese, wenn sich ihr Besitzer von ihnen trennen muss. Stattdessen wurde der arme Kerl einfach mitten im Nirgendwo ausgesetzt und musste selber sehen, wie er zurechtkommt.

Zum Glück ist der Goldie jetzt wieder in festen Händen und wird erstmal aufgepäppelt, denn auf seiner einsamen Wanderschaft in Spanien hat er gewaltig abgenommen.

Meine Helferinnen meinten übrigens spontan: wenn es nicht fürs Hundefutter reicht, wieso dann für eine Urlaubsreise? Nun, man muss wohl Prioritäten setzen im Leben, und in diesem Fall stand der Hund wohl deutlich hinter der Urlaubsreise :-(

Donnerstag, 13. Juni 2013

Buch - Kater mit Karma

Lesen Sie eigentlich gerne? Ich ja! Letztens habe ich ein schönes Buch gelesen, in dem ein Kater eine der Hauptrollen spielt. Das Buch ist zur Zeit auch der Fortsetzungsroman in unserer Tageszeitung, der "Wetterauer Zeitung". Nur bin ich etwas ungeduldig. Das dauert mir viel zu lange, bis es da jeden Tag in solchen Mini-Häppchen weitergeht. Ich hoffe das Redaktionsteam der WZ verzeiht mir, denn ich habe mir das Buch kurzerhand zum Geburtstag gewünscht - und auch bekommen :-) Yeah! Nach nur fünf Abenden war ich durch. Es liest sich nämlich sehr kurzweilig und hat mir gut gefallen. So kommt es, dass ich mir dachte, ich erzähle Ihnen mal davon:

Wunderbare Unterhaltung mit Tiefgang

Das Buch heißt: "Kater mit Karma" und ist von Helen Brown, einer außergewöhnlichen Autorin, geschrieben. Der Verlag ist Deuticke, mit der ISBN-Nr. 978-3-552-06193-4, es ist auch als E-Book erhältlich. Die Dame lebt in Australien. Es ist ein autobiographisches Buch. Eigentlich ist es eine Fortsetzung zu dem Buch "Cleo, wie ich das Lachen wieder lernte" der gleichen Autorin. Es ist aber eigenständig prima zu lesen. Ich kenne den ersten Teil selbst auch (noch) nicht.

Der Untertitel des Buches lautet "Katzen und Töchter haben eines gemeinsam: Sie kommen selten, wenn man sie ruft.". Da ist 'was Wahres dran! Ich habe selbst beides, sowohl einen Kater als auch eine Tochter; es passt aber auch zu Katzen überhaupt und da ich auch einen Sohn habe, durchaus auch allgemein zu Kindern :-)  Der Kater, um den es im Buch geht, ist ein Siamkater namens Jonah. Er ist im Buch gar nicht mal so dominant. Eigentlich geht es hauptsächlich um die Familie der Autorin. Kurzgefasst: Sie selbst erkrankt an Brustkrebs und ihre ältere Tochter möchte Nonne in einem buddhistischen Kloster in Sri Lanka werden, was der Mutter naturgemäß gar nicht gefällt. Um diese Haupthandlung spinnt sich die Geschichte der Familie und eben auch der Einfluss des überaus quirligen Katers.

Fachlich war ich beeindruckt davon, wie gut sie ein Problem des Katers - nämlich  das Harnmarkieren - beschrieben hat ...

Herrchen ist irgendwann so genervt von dieser Unsitte des Katers, dass er ihn weggeben oder einschläfern lassen will. Letzteres kommt für Frauchen aber so gar nicht in Frage und so sucht sie verzweifelt nach einer Lösung. Sie fragt eine Bekannte um Hilfe, die Katzen über ihre Homepage vermittelt. Unterhaltsam fand ich die Idee dieser Katzensitterin und Katzenexpertin "Vivienne" im Buch. Da die beiden Damen sich angesichts des etwas eigenwilligen Charakters des Katers nicht vorstellen konnten, einen guten Platz für ihn zu finden, schlug die Expertin kurzerhand vor, auf Ihrer Vermittlungshomepage stattdessen einen neuen Platz für den Ehemann zu finden. Interessante Idee: Wäre evtl. manchmal glatt eine Überlegung wert ;-) Sie würden stauen, wie oft ich in der Praxis ähnliche Fälle habe. Häufig verliert einer dann schneller die Nerven, und der ganze Haussegen hängt schief. Ich will gar nicht wissen, wie oft solche Probleme vielleicht tatsächlich schon zu Trennungen geführt haben.

Nein, im Buch musste es so weit dann doch nicht kommen, denn dem Kater - und auch den strapazierten Nerven der Besitzer - konnte geholfen werden. "Wie?" wollen Sie jetzt wissen? Dann lesen Sie ruhig weiter ...

Zunächst einmal wurde bei der Tierärztin abgeklärt, dass kein körperliches Leiden vorlag, es gibt nämlich bei Katzen recht verbreitet chronische Blasenentzündnungen, die zur Unsauberkeit führen können. Auch ein vermehrter Durst mit entsprechend vermehrtem Urinabsatz führt regelmäßig zu Pannen bei den Toilettengängen, das kommt z.B. bei diabetischen Katzen oder nierenkranken Katzen vor. Nun, dem war im Falle von Jonah nicht so.

Jonah litt vielmehr unter einem psychischen Problem. Harnmarkieren ist in den meisten Fällen ein Streßventil. Alles, was die kleine harmonische Welt einer Katze stört, kann es auslösen. Sei es ein neues Familienmitglied (im Buch ein Baby), neue Arbeitszeiten oder ein Urlaub der Besitzer (im Buch Herrchens Dienstreise), umgestellte Möbel oder Renovierungen (im Buch Malerarbeiten im ganzen Haus), Ärger mit anderen Katzen oder Hunden draußen beim Spazieren gehen, langweilige Haltungsbedingungen (im Buch lebt Jonah ohne Katzengefährten - also arteigene Sozialpartner und als reine Wohnungskatze mit wenig Ablenkung, und das bei einem überaus quirligen Temperament) oder, oder, oder ... Katzen sind extrem streßanfällig und konservativ!

Zunächst einmal wurde ein Pheromon-Spray eingesetzt und Frauchen benutzte ein spezielles Reinigungsmittel zum Putzen. Das Reinigungsmittel macht deshalb Sinn, weil einmal nach Urin riechende Stellen, gerne immer wieder markiert werden. Das Mittel entfernt den Uringeruch und überdeckt ihn. Manche Reiniger, die Ammoniak enthalten oder bilden, riechen ähnlich wie Urin und die Katze wäre wiederum angelockt, dort zu markieren. Das Pheromonspray ist ein künstlich hergestellter Duft, den nur die Katze wahrnimmt. Er entspricht den "positiven" Gesichtspheromonen, die beim Markieren durch Köpfchengeben gesetzt werden. Etwas das "positiv", also "wohlfühl"-markiert ist, wird nicht so leicht "negativ", also "streß"-markiert. Das hilft bei vielen Katzen schon sehr gut, bei Jonah aber wohl nicht.
Köpfchengeben als "Positiv"-Markierung

Die Besitzerin verzweifelte immer mehr und versuchte auch die komplette Riege der naturheilkundlichen Mittel ohne Erfolg: Bachblüten (Rescue-, oder Notfall-Tropfen), Kristalle ...

Nach einem längeren Leidensweg, insbesondere der ständig putzenden Besitzer, aber auch des Katers, der ja ein ernstes psychisches Problem hat, hat sich die Besitzerin dazu durchgerungen, die Behandlung mit Psychopharmaka durchzuführen. Jetzt erschrecken Sie vielleicht. Oh Gott, die arme Katze wird mit Chemie ruhg gestellt! Das war wohl auch die Angst der Besitzerin aus dem Buch. Dem ist aber nicht wirklich so. Es geht vielmehr darum, das psychische Leiden zu lindern. Ähnlich einem Menschen mit Depressionen kann die Katze ihr Verhalten in diesen Momenten nicht steuern. Durch Antidepressiva wird die Stimmung der Katze aufgehellt, der beängstigende Auslöser wird z.B. nicht mehr als Angst machend empfunden. In der Folge unterlässt die Katze das Streßmarkieren, weil sie schlicht weniger Streß empfindet. Bei Jonah wurde wohl das aus den USA stammende Prozac mit großem Erfolg gegeben. Bei uns in Europa nehmen wir da lieber ein für Tiere entwickeltes und für Hunde zugelassenes Medikament, das zu den sog. trizyklischen Antidepressiva gehört.

Jonah ging es mit dem Medikament sehr gut. Er war weder "ruhiggestellt", so dass er ständig geschlafen hätte, noch berichtet Helen Brown von Nebenwirkungen. Er war einfach wesentlich ausgeglichener UND das Harnmarkieren hörte fast vollständig auf. Und selbst wenn tatsächlich einmal Nebenwirkungen auftreten würden, wären diese reversibel (will sagen: sie lassen nach, wenn das Medikament abgesetzt würde). Ich möchte das zum Anlaß nehmen und eine Lanze brechen für die Antidepressiva. Sie sind besser als ihr Ruf. Natürlich sollte man trotzdem versuchen, die Streßauslöser zu finden und wenn irgend möglich abzustellen. Wenn das aber allein nicht reicht, dann verdienen Ihre Nerven und das Wohl Ihrer Katze aber den Einsatz der Antidepressiva. Es kann sich mehr als lohnen!

Montag, 10. Juni 2013

Tierisches und sonstiges Zahnweh

Meine Zahnpasta spricht mit mir! Ihre auch?

sprechende Zahnpastatube
Seit Neuestem steht auf meiner Zahnpasta ein Spruch, der mich zum Nachdenken gebracht hat:  

"Pflege Deinen Mund, damit er gesund und glücklich bleibt".

Nett, meine Zahnpasta spricht mit mir, sie duzt mich sogar, und Recht hat sie dabei auch noch. Und wie! Ich würde sogar soweit gehen, dass es eigentlich heißen sollte: "... damit DU gesund und glücklich bleibst." Denn wer schonmal Zahnweh hatte, oder gar einen entzündeten Zahn, der weiß, dass man damit überhaupt nicht gesund und auch kein bißchen glücklich ist.


Meine liebe Helferin z.B. hatte letzte Woche schlimme Zahnschmerzen. Sie sah ganz blaß aus und wirkte so gar nicht glücklich. Ansonsten hat sie aber versucht, das zu verdrängen und hat tapfer gearbeitet, ihre Kinder versorgt und ihren Haushalt geschmissen. Klar hat sie auch mal gesagt, dass sie Zahnweh hat und sich schleunigst um einen Termin beim hiesigen Zahnarzt gekümmert, aber im Großen und Ganzen hat sie "funktioniert". Gut übrigens, dass sie das mit dem Termin selbst machen kann, und dass sie sich dann auch mitteilen kann. So kann sie z.B. dem Zahnarzt genau sagen, welcher Zahn sie zwickt.

Aber ... wie ist das eigentlich, wenn Tiere Zahnweh haben? Die können ja nicht sprechen. Beim Zahnarzt anrufen geht auch nicht. Wie teilen die sich mit? Jaulen die dann, oder stöhnen sie die ganze Zeit? Fressen oder kauen sie nicht, weil es weh tut?

JEIN! Oft höre ich in der Praxis erstaunte Besitzer, denen ich gerade bei ihrem Hund einen dick vereiterten Zahn oder bei ihrer Katze einen durch FORL völlig zerstörten Zahn gezeigt habe, sagen: "... aber Schmerzen kann Wuffi/Miezi keine haben. Er hat gar nicht gejault! Und sie frisst auch noch." DOCH, er/sie kann es nur nicht äußern.
 
gar nicht so selten, völlig vereiterte Zahnfächer

äußerst schmerzhaft FORL - Loch am Zahnhals einer Katze

Oder die Meerschweinchen- oder Kaninchen-Besitzer mit den mageren Tieren, bei denen einem beim Hochklappen der Oberlippe viel zu lange Schneidezähne entgegenspringen, oder bei denen die Backenzähne lange Haken gebildet haben, die in die Backe oder die Zunge einbeißen. Auch sie beteuern oft: "... aber es hat doch ganz normal gefressen." Das kann dann aber nicht so ganz sein, denn mit den Zähnen konnte es garantiert die letzten Wochen schon nur weniger fressen. Es ging vermutlich ganz normal zum Futter, denn Hunger hat es ja, und wie! Nur rein mechanisch klappt das mit dem Abbeißen und Kleinmalen des Futters dann nicht so recht. Die Tiere brauchen einfach länger, um zu fressen, und irgendwann geht dann gar nichts mehr. Auch hier gilt: es kann halt nicht sprechen.

schmerzhafte Sache: Backenzahnhaken die in die Wange pieken
Lautäußerungen wie Jaulen sind bei Zahnschmerzen äußerst selten, es sei denn, der Hund beißt gerade herzhaft genau mit dem wehen Zahn auf etwas drauf. Zahnweh ist ein chronisches Problem, das sich i.d.R. langsam entwickelt. Jaulen ist ein Zeichen eines heftigen, akuten Schmerzes, z.B. wenn Sie Ihrem Hund auf den Schwanz treten, wird er aufjaulen. Er hat einen kurzen stechenden Schmerz empfunden, und sich dabei auch noch erschreckt. Langanhaltende Laute wie Stöhnen oder langgezogenes Jaulen sind sehr selten, sie sind eher ein Zeichen von neurologischen Problemen, oder Nachwirkung einer Narkose, ein Zeichen von Unwohlsein, oder Unglücklichsein (z.B. läufige Hündin in der Nähe und der Rüde singt), oder allenfalls Organschmerzen. Organschmerzen führen aber meist eher zu übergroßer Ruhe als zu Lauten. Nicht fressen kann gut sein. Ich sehe aber meistens schlimme Zähne und die Tiere haben aber doch noch gefressen. Das liegt daran, dass Hunde und Katzen ja nicht dumm sind. Wenn ihnen z.B. rechts oben ein Zahn weh tut, dann kauen sie halt links. Das fällt dann u.U. schon mal auf, dass der Hund in letzter Zeit die Kauknochen immer nach links schiebt. Fressen ist elementar. Wer nicht frisst, stirbt, das weiß auch jedes Tier, also versuchen sie das, solange es nur irgend geht. Bei Katzen gibt es oft häßliche Löcher im Zahn (FORL genannt - "Feline Odontoklastisch Resorptive Läsion"), die bis tief auf den Nerv reichen. Diese Katzen gehen dann meist noch zum Futter, sie kauen wie gesagt oft einseitig, oder sie nehmen Futter ins Maul und fauchen dann kurz und gehen wieder weg. Dann hat etwas Futter an dem Loch geklebt und sie dürften ungefähr den Effekt haben, wie wenn wir Karies haben und ein Eis essen. Das sticht und zieht dann schon mal "hunds"-erbärmlich. 

Bei Kaninchen und Meerschweinchen und den kleinen Nagerchen ist noch weniger mit Lauten zu rechnen, die leiden still in sich hinein. Erstmal merkt man aber gar nichts, denn als unterstes Glied in der Nahrungskette wissen sie, dass ein Zeichen von Schwäche zu zeigen den Tod als Beutetier bedeuten kann. Später wenn die Krankheit fortschreitet, sieht man ihnen u.U. dann das Leiden an. Sie sitzen so etwas zusammengekauert, sind weniger aktiv. Sie fressen weniger, gehen vielleicht kaum noch zum Futter, dann haben sie sich selbst aufgegeben. Jetzt ist das "weniger fressen" leider auch nicht so einfach festzustellen. Denn wer wiegt schon täglich die Futtermenge samt Heu, Pellets und Gemüse ab, und dann fragt sich noch, wenn mehrere Tiere zusammenleben, wer hat denn hier wieviel gefressen? Bei Zahnweh wird erstmal weniger gefuttert, erst wenn es gar nicht mehr geht, gar nichts. Tiere, die unter chronischen Zahnproblemen leiden, lassen wir deshalb mind. wöchentlich wiegen, da sieht man schnell, ob etwas im Busche ist, und kann rechtzeitig reagieren.

Wie wichtig aber gesunde Zähne für das Allgemeinbefinden und die ganze Gesundheit eines Tieres sind, sieht man daran, dass z.B. die Bakterien, die im Zahnstein sitzen, gerne innere Organe befallen. Es gilt: wenn es aus dem Maul faulig riecht, sind da Bakterien am Werke und die tun GAR NICHT gut. Chronische Nierenleiden, Herzklappenendokardosen u.v.m. sind oft durch sie ausgelöst. Zur Zeit haben wir eine Katze in Behandlung, bei der zwei vereiterte Backenzähne sogar zum Nierenversagen geführt haben. Nach vier Tagen Infusionsbehandlung scheint es endlich bergauf zu gehen. Wir hoffen, dass sie keine größere Dauerschädigung der Nieren zurückbehält. Kürzlich hatte ich im Vertretungsdienst eine Dogge mit Fieber, wegen mindestens eines vereiterten Eckzahns. Ja, sogar eine Blutvergiftung (Sepsis) ist gar nicht mal so selten. Meist sind die Tiere aber einfach etwas ruhiger als früher, da die Eiterbakterien den Gesamtorganismus belasten. Es lohnt sich also immer mal, einen Blick ins Maul zu werfen. Im Zweifelsfall kann Ihnen Ihr Tierarzt weiterhelfen, ob das so noch okay ist, oder etwas unternommen werden muss.

Auch der 18-jährige Mix konnte dann wieder kraftvoll zubeißen
Etwas mißlich ist, dass man bei den Haustieren leider generell eine Narkose für Zahn-OPs braucht, aber wenn die mit Bedacht gewählt wird, der Patient bei bekannten Problemen evtl. vorbereitet wird (durch Antibiose oder Infusionen ...), dann klappt das i.d.R. super. Bei uns ist bisher noch nie ein Zahnpatient in der Narkose geblieben, und sei er noch so alt oder noch so krank gewesen.
Natürlich ist es statistisch schon riskanter, bei einem 17-jährigen, herzkranken Dackel mit vereiterten Zähnen eine Narkose zu machen, als bei einem jungen gesunden Tier, aber auch das geht durchaus, und ernste Narkoseprobleme sind äußerst selten. Und glauben Sie mir, Ihr Dackel wird Ihnen SEHR dankbar sein, denn er hat hinterher 1. keine Schmerzen mehr, 2. nicht mehr den ekligen Eitergeschmack im Maul und 3. seine Organe können sich von der andauernden Keimbelastung erholen. Oft sind diese "er-ist-schon-so-alt-und-ganz-schlapp"-Patienten hinterher sogar wieder VIEL agiler. Da haben wir hinterher schon oft erstaunte Besitzer gehört, die sagten: "Ich hatte ja so eine Angst vor der Narkose, aber wenn ich geahnt hätte, wie viel fitter Waldi hinterher ist, wäre ich schon viel früher gekommen".

Übrigens: Meine Helferin ist, seit der Zahn behandelt ist, schmerzfrei und auch sie ist wieder zu Späßen aufgelegt und viel fröhlicher :-)

Es gibt nichts schöneres, als wenn der Schmerz nachlässt.

Samstag, 8. Juni 2013

Biene Maja Invasion

Hilfe, es summt!

Diese Woche wollen es die Wildtiere aber von uns wissen. Jetzt ist gerade erst das Rotkehlchen ausgeflogen, da summt es plötzlich wie verrückt in unserem Hof. Wir folgen dem Geräusch und stoßen auf einen Bienenschwarm, der offenbar ein neues Zuhause sucht. In der äußeren Wand des ehemaligen Pferdestalls - seit dem Ausbau sind darin unsere OP-Vorbereitung und die Stationskäfige untergebracht - sind nämlich zwei etwa 10 x 10 cm große Löcher. Die Löcher enden in der Isolierung und dann erst kommt die von innen vorgemauerte neue Wand.

Tja, was soll ich sagen? Wir sehen ca. 100 Bienen, die wild durcheinander fliegen und in einer erstaunlichen Lautstärke brummen. Sie fliegen in einem der Löcher ein und aus und sind offenbar sehr aufgeregt.
Biene Maja Invasion

Hilfe, was tun? Ich rufe einen hiesigen Imker an, der sich auch dem Hymenopterenschutz verschrieben hat. "Hymeno-...." was? Fragen Sie sich jetzt vielleicht. Also: der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet in seine Bestandteile zerlegt: hymen: Haut und pteros: Flügel - kurz Hautflügler. Das ist in der Biologie die Gruppe der Insekten, zu denen eben z.B. die Bienen, Wespen und auch die Ameisen gehören. In unserem Fall Honigbienen, also Apis mellifica.

Leider hat der Fachmann für unser Problem auch keine Patentlösung. Er stellt aber fest, dass es sich bei unseren Bienen, die auffallend braun gefärbt sind, wohl um eine jugoslawische Art handelt, die bei den hiesigen Imkern beliebt ist und dafür bekannt ist, sehr friedlich zu sein. Na, das ist ja schonmal erfreulich :-)

Wahrscheinlich hatte sich das Volk eines Imkers gut vermehrt und sich eine zweite Königin entwickelt. Dann teilt sich nämlich das Volk auf, eine Königen "schwärmt" mit einem Teil des Volkes aus und das Volk entsendet sog. Spurbienen um einen neuen Nistplatz zu suchen. Die zweite Königin verbleibt mit einem Teil des Volkes im Bienenstock. Das passiert um diese Jahreszeit (Frühsommer) wohl öfter. Verjagen kann man sie nicht, man könnte die Königin einfangen und das Volk würde ihr dann folgen. Leider kommt man in unserem Fall nicht an die Königin heran, die vermutlich irgendwo in unserer Isolierung sitzt :-( Vielleicht sind es aber ja auch nur die Spurbienen und sie ziehen wieder ab, da ihnen unser "Nistplatz" nicht passt.

Vergiften - die einzige wirksame Methode, die der Fachmann vorschlug - wollen wir die armen Bienen jedenfalls nicht. Wenn sie sich tatsächlich friedlich verhalten und nur ihr Nest bauen, Honig sammeln und uns sonst nicht belästigen, dann dürfen sie halt bleiben. Der Fachmann meinte allerdings, dass sie im Winter keine Chance hätten, zu überleben.

Hmmh, lecker Lindenhonig

Ich bin gespannt, ob sie bleiben. Wenn ja, werden sie sich in den nächsten Tagen freuen: dann blüht nämlich unsere Hoflinde und der ganze Hof duftet herrlich. Da kommen uns jedes Jahr viele  Bienen besuchen. Dieses Jahr vielleicht sogar unsere neuen Untermieter. Schade nur, dass wir nicht an den Honig rankommen. Lindenblütenhonig oder Lindenhonig (der mit dem Honigtauanteil) sind nämlich seeeehhhhhhr lecker. 

Das nächste Problem ist, dass meine Helferin gerade festgestellt hat, dass es irgendwie auch in der Praxis summt. Sie ist dem Geräusch gefolgt und hat herausgefunden, dass die Bienen sich offenbar so weit durch die Isolierung gearbeitet haben, dass sie jetzt im Sicherungskasten der Praxis angekommen sind :-(

Verflixt! Schnell die Tür wieder zu. Aber, was machen wir denn jetzt. Hat jemand einen klugen Tipp für mich? Hilfe - Biene Maja und ihre Freunde werden langsam aufdringlich.

Freitag, 7. Juni 2013

Vögel müssen fliegen

Da will man ein armes Vögelchen aus den Fängen der bösen Miezekatze retten und dann ...

Gerade ist mir was ziemlich Dummes passiert: 

Lizzy auf der Lauer
Mittagspause ... ich erledige, was alle Menschen so zu erledigen haben. Ich gehe Lebensmittel Einkaufen. Als ich zurückkomme, lade ich das Auto aus. Da höre ich meine Katze Lizzy, wie sie merkwürdige Geräusche macht. So eine Art Entenschnattern. Das ist eindeutig ein Jagdlaut! Also flitze ich um das Auto herum und tatsächlich - sie hat einen Vogel im Maul, ein Rotkehlchen. Verflixter Mist! Ich schimpfe mit ihr und sie lässt brav den Vogel los. Ich schnappe mir das arme Tier und schaue erstmal ganz schnell nach Verletzungen. Der Vogel schnappt nach Luft und ist sehr schlapp, aber er lebt, und ich sehe auch keine Wunden. Also denke ich mir, "einen Versuch ist es Wert" und gehe schleunigst in die Praxis, meine Einkaufstüte noch in der anderen Hand (ich wollte die Fleischtüte ungern bei der Katze lassen). Das Vögelchen soll sich erstmal vom Schock erholen und ich stecke es schnell mit einer Unterlage in einen unserer Stationskäfige und lasse es erstmal in Ruhe. Dann schnell in die Wohnung und die Fleischtüte in den Kühlschrank bringen.

Nach einer Stunde will ich mal schauen, ob das Vögelchen noch lebt, bzw. ob ich vielleicht Wunden versorgen, oder Beinchen oder Flügel schienen muss. Tja, und was entdecke ich da? Eine leere Box mit einer Unterlage und einem kleinen weichen Vogelschiss. Aber wo ist der Vogel? Die Boxentür ist zu, die Zimmertüren hatte ich auch geschlossen und die Tür zum Hof, habe ich gerade im Moment aufgeschlossen. Eine Katze ist nicht da und die hätte auch die Boxentür nicht aufbekommen. ... Hmmmh .... mysteriös!

Auf einmal flattert es um meinen Kopf und ich sehe das Vögelchen auf den Schrank fliegen und sich schnell ganz hinten verstecken. Au weia und oh wie schön!!! 

Rotkehlchen
Dem Vogel geht es ganz offensichtlich wieder gut - im Gegensatz zu dem Rotkehlchen auf dem Foto, das wir vor zwei Monaten leider tot im Garten gefunden haben. Nur war hier blöderweise der Gitterabstand von unserer Stationsbox wohl einen Hauch zu weit, und der kleine Kerl ist durchgeschlüpft. Jetzt ist dummerweise hinter dem Schrank eine schmale Lücke zur Wand hin und ich will ihn da nicht hineintreiben. Er hatte für heute auch wahrlich genug Aufregung. Also mache ich die Tür nach draußen auf und hoffe mal, dass er selbst den Weg nach draußen findet, wenn in der Praxis dann alles wieder ruhig ist. 

Jetzt steht die Tür seit zwei Stunden offen und gerade habe ich nochmal geschaut, denn jetzt fängt die Sprechstunde wieder an. Es ist mucksmäuschenstill und ich sehe nirgends mehr einen Piepmatz. Er ist also wohl hinausgeflogen und hütet sich jetzt hoffentlich besser vor Katzen. Viel Glück kleiner Vogel!

Donnerstag, 6. Juni 2013

Semestertreffen - Mann, bin ich alt

Gerade habe ich wie jeden Tag mein Email-Fach geprüft und da finde ich doch glatt eine Einladung. Aber nicht irgendeine, sondern eine Einladung zum 20-jährigen Semestertreffen. Da wird mir schlagartig klar, dass ich in diesem Jahr tatsächlich schon seit 20 Jahren Tierärztin bin. Man, bin ich alt! 

Ist es wirklich schon so lange her, dass ich 5 1/2 Jahre Studium hinter mir hatte? So lange, dass die letzten Praktika absolviert waren? So lange, dass mit dem dritten Staatsexamen alle 26 Prüfungen durchgestanden waren? So lange, dass ich meine Approbationsurkunde erhalten habe? So lange, dass wir unseren Semesterabschlußball hatten und wir alle darauf brannten, unser Wissen und unsere Fähigkeiten endlich selbst anwenden zu dürfen? Ja, scheinbar schon!

Damals hatten wir ein Lied, das unsere fröhliche Stimmung wiederspiegelte, und das wir zu jeder Gelegenheit spielten und mitsangen: "Summer dreaming" von Kate Yanai, das war damals ein Werbelied für Bacardi-Rum. Das muss ich mir doch gleich nochmal auf YouTube anhören. Das erinnert mich dann allerdings auch an das damalige Lieblings-Party-Getränk Bacardi-Cola (auch Hütchen genannt), oh jeeeeh, da brummt doch gleich der Schädel ;-)

Eine Freundin hat mir damals zum Examen ein Bild gemalt, das sie mir mit Glückwünschen für die Zukunft überreicht hat. Das sieht fast paradiesisch aus. Ich mitten unter den verschiedensten Tieren, die alle fröhlich drein schauen.





Vieles ist seither passiert. Ich selbst habe 6 Jahre lang an den Uni-Tierkliniken verbracht und dort hauptsächlich in der Inneren Medizin, aber auch in der Chirurgie für Kleintiere gearbeitet.
Wir waren ein tolles Team und mit vielen der damaligen Kollegen habe ich immer noch Kontakt.

Aber auch diese Zeit ging vorüber ... Dann kam die Suche nach einem geeigneten Praxisstandort, der Umzug nach Berstadt. Die Ausarbeitung der Umbaupläne, der Umbau, die Einrichtung der Praxis, zwischendurch noch ein Baby und dann 2001 endlich die eigene Praxis!

Jetzt war ich frei und für mich selbst verantwortlich - halt selbstständig. Aber das war auch ein Risiko, und das ist es irgendwie noch immer: ständig müssen Entscheidungen getroffen werden, wie es personell oder auch maschinell weitergehen soll. Und ich musste lernen, dass Überraschungen selten gut sind: Sei es die an einem Bandscheibenvorfall erkrankte Helferin im letzten Jahr, deren Ausfall mich und meine zweite Helferin an den Rand der Belastungsgrenze brachte, bis ein Ersatz gefunden war. Mein gebrochener Fuß, der mich wochenlang am Arbeiten hinderte. Oder die kaputte Röntgenanlage, die plötzlich mal schnell 8.000 Euro schluckte.

Das sind Momente, in denen ich schon mal bereue, selbstständig zu sein. Als Angestellte würde ich einfach monatlich mein Gehalt bekommen, und es könnte mir ziemlich wurscht sein, woher das Geld für die Geräte, Verbrauchsmaterialien etc. kommt, oder ob die Praxis läuft, wenn ich krank bin.

Dann genieße ich es aber auch wieder, frei zu sein in meinen Entscheidungen. Ich kann selbst bestimmen, was ich für meine Arbeit brauche und wenn ich finde, ich möchte gerne mein Labor erweitern, um noch besser und schneller zur Diagnose zu kommen, dann mache ich das.

Ich muss mich auch nicht über nervige Kollegen ärgern, sollte mal jemand nicht ins Team passen! Tja, dann halt nicht. (Das hatten wir übrigens bisher noch nicht. Bei uns geht es eher familiär zu, und bisher hat mich mein Gefühl noch nicht betrogen, wer zu uns passen wird. Das sieht man auch daran, dass bei uns die Helferinnen nicht alle Nase lang wechseln, Fr. Roth ist seit der Gründung dabei und Fr. Ullmann, die jetzt in Babypause ist, war auch schon solange dabei. Auch meine Vertretungstierärztin, Fr. Bogner, ist schon seit der Geburt meines Sohnes 2003 dabei.)

Tja, und jetzt steht also das 20-jährige Semestertreffen an. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich freue mich über solche Einladungen. Vielleicht weil ich ein bißchen neugierig bin, wie es den Anderen so ergangen ist. Wie mögen sie wohl heute aussehen - klar - älter - logisch - das geht mir ja genauso :-)

Es ist aber auch etwas sehr Nostalgisches; man reist - so wie ich gerade - gedanklich zurück in diese Zeit, in der man noch voller Erwartungen war und fragt sich selbst, was davon ist wahr geworden, was nicht? Würde ich es heute nochmal so machen? ...

Hoffentlich kommen viele meiner damaligen Freunde und Bekannten. Manche davon trifft man ja immer mal wieder auf Fortbildungen oder auch privat, das aber viel zu selten. Die meisten der damals knapp 200 Kommilitonen habe ich aber völlig aus den Augen verloren.

Ich freue mich auf das Treffen, das dann im September stattfinden wird. Und ich bin ganz gespannt, was die anderen berichten werden!